Wenn es um das Thema Kredit für Geringverdiener geht, könnte der Laie annehmen, dass es speziell für Geringverdiener Kredite geben müsste, weil die Menschen, die wenig verdienen auch wenig sparen können und demzufolge viel eher einen Kredit benötigen, als Andere, die gut verdienen. Wenn Geringverdiener Anschaffungen tätigen wollen, müssen sie entweder vorher sehr lange sparen oder nach Möglichkeiten gucken, wie sie das am besten finanzieren. Vonseiten der Banken gibt es allerdings kein spezielles Kreditangebot, das sich an Geringverdiener richtet. Es ist eher so, dass Geringverdiener es schwerer haben, überhaupt einen Kredit zu bekommen, weil ihr Einkommen häufig unter der Pfändungsfreigrenze liegt, sodass Banken auch bei positiver Schufa Auskunft einen Kredit für Geringverdiener nur vergeben, wenn die andere Sicherheiten stellen können. Einige Banken lehnen Kreditanfragen von Verbrauchern mit geringem Einkommen auch einfach nur ab.
Von daher kommt es für Geringverdiener, die einen Kredit aufnehmen wollen, oft nicht nur darauf an, einen günstigen Kredit aufzunehmen, sondern eher darauf, eine Bank zu finden, die bereit ist, Kredit auch an Geringverdiener zu vergeben.
Die Kreditwürdigkeit sollte gegeben sein
Bei jedem Kreditantragsteller prüfen die Banken nach einer eingehenden Anfrage die Kreditwürdigkeit, indem sie die Schufa einholen, eine Haushaltsrechnung machen und ein Scoring Verfahren anwenden. Nur wer hier ohne Probleme durchkommt, hat die Chance, dass der Kredit bewilligt wird. Für einen Geringverdiener kann das aber selbst dann, wenn die Schufa Auskunft einwandfrei ist, ein Problem werden, weil es sein kann, dass die Haushaltsrechnung nicht passt. Bei einer Haushaltsrechnung stellen die Banken die monatlichen Einnahmen den monatlichen Ausgaben gegenüber. Das, was nach Abzug der Ausgaben übrig bleibt, wird als frei verfügbares Einkommen bezeichnet und das muss mindestens so viel sein, dass davon die geplante Rate bezahlt werden kann. Bei Geringverdienern ist es aber oft so, dass die monatlichen Einnahmen sogar geringer sind als die Ausgaben, sodass kein frei verfügbares Einkommen zur Verfügung steht, weil zum Beispiel soziale Leistungen wie Kindergeld und/oder Unterhalt von den Banken nicht zum pfändbaren Einkommen hinzugerechnet werden. Wenn die Haushaltsrechnung nicht aufgeht, wird dann auch kein Kredit an Geringverdiener vergeben. Es sei denn, der Kunde kann der Bank einen geeigneten Bürgen zu benennen, der mit in den Kreditvertrag geht.
Was Geringverdiener beachten müssen
Die Vorsicht der Banken, wenn es darum geht, einen Kredit für Geringverdiener zu vergeben ist nicht unbegründet. Die Banken haben auch eine Obhutspflicht gegenüber ihren Kunden, wenn sie erkennen, dass jemand nicht in der Lage sein wird, aus seinem frei verfügbaren Einkommen die Raten zu bezahlen, dann ist es schon richtig, dass kein vergeben wird. Wer schon wenig verdient, wenn er arbeitet, bekommt noch weniger Geld, wenn er arbeitslos wird. Findet der dann einen neuen Job, geht das nicht selten ohne weitere Einkommensverluste.
Da können Raten aus einem Kreditvertrag zu einer großen Belastung werden, die am Ende vielleicht nicht mehr getragen werden kann.
Banken, die auch Kredit für Geringverdiener vergeben
Es gibt nur ganz wenige Banken wie beispielsweise die Targobank oder die CreditPlus Bank, die auch an Geringverdiener einen Kredit vergeben. Auch bei der Santander-Bank kann eine Anfrage nach einem kleinen Kredit für den Geringverdiener erfolgreich sein, wenn seine Schufa Auskunft in Ordnung ist.
Die Pfändungsfreigrenzen beachten
Bei den Banken wird darauf geachtet, dass der Kreditantragsteller ein Einkommen nachweisen kann, das oberhalb der Pfändungsfreigrenzen liegt. Das heißt, ein Kreditantragsteller, der alleinstehend ist, muss heute deutlich über 1.000 Euro Einkommen nachweisen, wenn er einen Kredit haben möchte.
