Gerade in der letzten Zeit ist immer wieder festzustellen, dass Banken verstärkt damit werben, dass sie keine Bearbeitungsgebühren erheben, wenn sie einen Ratenkredit vergeben. Dabei ist das für den Verbraucher nicht wirklich ein Vorteil, der beworben werden müsste, weil nach aktueller Rechtsprechung Banken ohnehin untersagt ist, für die Bearbeitung von Kreditanfragen Gebühren von den Verbrauchern zu verlangen. So viel vornweg. Und trotzdem wird auf die Frage Kredit ohne Bearbeitungsgebühren genauer eingegangen, weil es eben nicht automatisch so ist, dass der Kredit ohne Bearbeitungsgebühren der günstigere Kredit ist.
Bei einem Vergleich verschiedener Angebote kommt es auf den effektiven Jahreszins an, der ist die ausschlaggebende Größe für die Höhe der Kreditkosten. Das heißt, wenn der effektive Jahreszins niedrig ist, aber Bearbeitungsgebühren enthält, ist so einen Kredit einem teureren vorzuziehen, auch wenn auf die Bearbeitungsgebühren verzichtet wird. Die Bearbeitungsgebühren sind, wenn sie erhoben werden, im Effektivzins enthalten. Wenn die Zinsen gleich hoch sind, sollten Kreditnehmer den Kredit bevorzugen, der ohne Bearbeitungsgebühren vergeben wird. Das macht sich spätestens dann bezahlt, wenn der Kredit später vorzeitig abgelöst wird. Bearbeitungsgebühren sind eine einmalige Größe, die in Prozent von der Kreditsumme erhoben werden, aber nicht anteilig zurückerstattet werden, wenn der Kredit vorher abgelöst wird. Beo größeren Krediten und einer Bearbeitungsgebühr von zwei oder drei Prozent kann sich das schon deutlich bemerkbar machen.
Bei einem Kreditvergleich auf Angebote ohne Bearbeitungsgebühren achten
Den Kreditsuchenden wird deswegen empfohlen, dass sie bei einem Kreditvergleich ganz gezielt nach Kreditofferten ohne Bearbeitungsgebühr gucken. Das ist nur dann nicht sinnvoll, wenn der Effektivzins bei einem Kreditangebot ohne Bearbeitungsgebühren deutlich über einem anderen Angebot liegt, das allerdings mit Bearbeitungsgebühren ist.
In den letzten zwei Jahren sind viele Banken bereits dazu übergegangen, auf die Bearbeitungsgebühr ganz verzichten und dadurch die Kredite für die potenziellen Kunden noch attraktiver zu machen. Immerhin sind Bearbeitungsgebühren noch aus der Zeit, in der die Bearbeitung einer Kreditanfrage manuell erfolgte und der Bank auch ein entsprechend hoher Aufwand entstand. Inzwischen gibt es aber auch Banken, die verzichten zwar auf Bearbeitungsgebühren, ändern aber den Effektivzins nicht, sodass die Verbraucher dann zumindest einen Vorteil haben, wenn sie ihren Kredit vorzeitig ablösen wollen.
Kreditangebote miteinander vergleichen
Inzwischen nutzen viele Verbraucher die kostenlosen Kreditvergleichsportale im Internet, die es ihnen ermöglichen die verschiedenen Angebote der Banken auf einen Blick einem Vergleich zu unterziehen, ohne dabei die Homepage jeder einzelnen Bank besuchen zu müssen. Noch werden die meisten Kredite mit bonitätsabhängigen Zinsen beworben, sodass Verbrauchern nichts anderes übrig bleibt, als sich ein persönliches Angebot erstellen zu lassen, wenn sie erfahren wollen, wie hoch die Zinsen tatsächlich sind. Wenn Kreditangebote ohne Bearbeitungsgebühren genutzt werden, sollte man sich drei Angebote bei verschiedenen Banken unterbreiten lassen und die dann erneut in Ruhe miteinander vergleichen. Verbraucher, die in einen Kreditvergleich etwas Zeit investieren und sorgfältig recherchieren, können auch beim Schuldenmachen Geld sparen.
